In der heutigen Zeit sind Computer nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken, ein Leben ohne sie vielleicht gar unmöglich. Besonders aber Unternehmen sind abhängig von einer funktionierenden IT-Landschaft und verwenden hochkomplexe Software um z.B. ihre Buchhaltung oder Einkäufe zu erledigen oder Produktionsanlagen zu steuern. Dafür gibt es dann ERP-, SCM-, CRM- oder auch PLM-Lösungen. Eines haben sie zum überwiegenden Teil alle gemeinsam, sie sind schlecht bedienbar. Viele der auf dem Markt angebotenen Systeme sind problemorientiert und implementieren komplexe Zusammenhänge, die von ihren Nutzern oft, wenn überhaupt nur zum Teil verstanden werden. Die Oberflächen sind nicht nutzerorientiert entworfen worden sondern bilden nur die komplexen Probleme in einer oft nur schwer zu erfassenden Art und Weise ab.

Dies führt zu einer geringen Akzeptanz bei den Menschen, die diese Systeme letztendlich bedienen müssen und erfordern umfangreiche Schulungsmaßnahmen, da sie nur wenig Ähnlichkeit mit dem Nutzer bereits bekannten Systemen haben. Benutzer müssen sich erst langwierig an die Dialoge und implementierten Arbeitsabläufe gewöhnen. Dazu müssen dann auch oft die zuvor genutzten Abläufe angepasst werden. Dies führt nicht nur zum Akzeptanzproblem sonder verringert in der Lernphase auch erst einmal die Produktivität.

Eine weitere negative Tendenz zeichnet sich besonders auf höheren Ebenen der Hierarchie ab. Die für einen unternehmerischen Entscheidungsprozess benötigten Informationen werden aus Zeitmangel oder fehlender Schulung nicht selbst aus dem System bezogen um das operative Geschäft zu leiten, sondern diese Arbeit wird delegiert. Dies führt dazu, dass eigentlich vorhandene Daten für z.B. den Abteilungsleiter nicht direkt verfügbar sind.

Ziel ist es nun die Daten dort verfügbar zu machen, wo sie wirklich benötigt werden. In den meisten Fäll sollen die Daten weiterverarbeitet werden, z.B. mit einem der Office-Produkte. So benötigt man die Quartalszahlen für einen Geschäftsbericht, Kundendaten für eine Supportanfrage oder auch die Personaldaten für einen Mitarbeiter um ihm ein Zeugnis anfertigen zu können.

Integration für mehr Benutzerakzeptanz

Ideal wäre es also, wenn man die Personaldaten in Word, die Kundendaten in Outlook oder die Quartalszahlen in Excel hätte und direkt in die Dokumente übernehmen könnte. Dadurch wird zum einen ein Raussuchen der Daten über die komplexe Oberfläche des Systems vermieden und zum anderen Fehler, die beim manuellen Übertragen entstehen können, ausgeschlossen. Zudem sind die Daten in dem Programm verfügbar, das der Nutzer schon kennt. Hiermit verbessert sich die Akzeptanz beim Nutzer und der Schulungsaufwand wird gesenkt, auch weil der Nutzer bei der ihm bekannten Software experimentierfreudiger ist, da er bei Fehlern auf bekannte Funktionen wie z.B. „Rückgängig“ vertrauen kann.

Hier müssen natürlich für alle erdenklichen Anwendungsfälle und auch speziellen Unternehmensszenarien eigene Integrationen erstellt werden um den gewünschten Nutzen erreichen zu können.

Diese Idee ist nicht erst von SAP und Microsoft mit ihrem Duet™/Mendocino entwickelt worden, sondern wird von anderen Anbietern bereits seit längerer Zeit verfolgt. Für Microsoft ist diese es eigentlich erst mit dem immer relevanter werdenden OpenOffice spannend geworden sich in diese Richtung zu bewegen und ermöglicht es die Position auf dem Officemarkt zu festigen und die Bindung an eigene Lösung zu erhöhen. Zusätzlich wird durch Einsatz des MS SQL Servers als Bestandteil der Duet-Architektur die Bindung an Microsoft Infrastruktur erhöht. Für SAP ist es im Prinzip ein weitere Client, der zudem den Umstieg auf die aktuelle mySAP Version erzwingt und somit auch hier für weitere Lizenzeinnahmen sorgen kann.

Alles in allem ist die Idee also nicht neu, aber für die Anwender sicher ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn sie dazu noch so umgesetzt wird, dass tatsächlich der Anwender im Mittelpunkt steht, könnten sich für Unternehmen die solche Lösungen einsetzen durchaus positive Effekte erzielen lassen.